Auf der Sonnenseite von Rech
LandDeutschland
BundeslandRheinland-Pfalz
KreisKreis Ahrweiler
RegionAhrtal
Rund-/StreckentourRundtour
Halb-/EintagestourHalbtagestour
Schwierigkeitsgradmittel
Frequentierunggering
Länge der Strecke13 km
Zeitdauer ohne Pausen4 h
Höhendifferenz440 m
Anteil Wald40 %
Anteil Pfade5 %
Tourenbeschreibung

Bei diesem Titel denkt man sicher sofort an den Rotweinwanderweg, und ein Stückchen führt unser Vorschlag tatsächlich über diese berühmte Route. Aber die eigentliche Überraschung sind die Schönheiten, die das Gebiet hinter den Weinbergen zu bieten hat, und die Entdeckung, dass man die Weinberge auch abseits des Rotweinwanderwegs genussvoll durchqueren kann. Die Sonnenseite von Rech präsentiert sich auf der gesamten Tour in ihrem schönsten Licht.

 

Wir starten auf dem großen Parkplatz in Rech und müssen gleich anfangs die einzige nennenswerte Steigung überwinden, indem wir durch die Weinberge bis zur Forsterberghütte aufsteigen. Wir erhalten zunehmend schöne Weitblicke, die sich auch von mehreren Bänken aus genießen lassen. Anschließend geht es längere Zeit in anregendem Wechsel von freien und bewaldeten Passagen fast eben dahin. Nach einem weiteren unschwierigen Auf- und folgenden Abstieg durch Wald landen wir am Ende des zweiten Streckenabschnitts bei zwei Bänken, die herrliche Weitblicke in Richtung Kalenborn ermöglichen. Das folgende Wegestück bietet noch einige Zeit diese Aussicht, ehe wir in den Wald eintauchen und länger bergab, dann wieder kurz bergauf wandern und schließlich aus dem Wald treten.

 

Hier haben wir einen weiteren Abschnitt angesetzt, obwohl es keine Rastgelegenheit gibt. Aber an diesem Punkt eröffnet sich ein atemberaubendes Panorama, das von einer kurzen Waldpassage abgesehen bis zum Ende der Tour erhalten bleibt: das Ahrtal mit Mayschoß und der Saffenburg und den gegenüberliegenden Höhen. Vor allem die Saffenburg umrunden wir in weitem Bogen und bekommen sie daher von verschiedenen Seiten zu sehen. Nun geht es durch Weingärten zur herrlich gelegenen Michaelskapelle oberhalb von Mayschoß, von dort auf steilem Pfad hinunter auf den Rotweinwanderweg, und im letzten Stück wandern wir auf einer besonders spektakulären Passage dieses beliebten Wegs und können von mehreren schön gelegenen Rastplätzen herrliche Blicke genießen, bis wir die letzten Meter zurück ins Dorf und zum Auto auf dem Hinweg zurücklegen.

 

Wir sind die Tour im Juli bei herrlichem Sommerwetter gegangen, und an diesem Tag war der Wechsel zwischen den schattigen Waldpassagen und den sonnigen Ahrtalblicken ein besonderer Genuss. Beeindruckend war auch die für das Weinbergklima typische Flora: Natternköpfe überall, zwischen den Steinen der gelbe Mauerpfeffer, dazu Malven, großblütige Königskerzen, Johanniskraut, verschiedene Nelkensorten, Kreuzkraut, Gamander … Die Fotos zeigen diese bunte Blumenpracht nicht ausreichend, da sie vier Wochen vorher entstanden sind.

 

Gerade bei heißem Wetter sollte man allerdings auch bedenken, dass es auf der gesamten Tour keine Einkehrmöglichkeit gibt (es sei denn, man steigt zwischendurch auf einer Länge von ca. 200 m nach Mayschoß zum Weinhaus Michaelishof ab), und Proviant mitnehmen. Es gibt reichlich Rastgelegenheiten mit Traumblicken, besonders auf dem letzten Streckenabschnitt. Wer lieber auf einer Wiese picknicken möchte, hat besonders im zweiten Streckenabschnitt mehrfach Gelegenheit dazu.

 

Und noch ein Tipp: Am Wochenende ist der Rotweinwanderweg oft sehr stark begangen. Man könnte an einem solchen Tag die Tour in umgekehrter Richtung gehen, denn in den Morgenstunden wird man in dieser Passage auf weniger Menschen treffen als am Nachmittag.

Wegcharakter

Durch die Weinberge führen befestigte oder asphaltierte Wirtschaftswege. Die übrige Strecke weist einen hohen Anteil an romantischen Pfaden und Wiesen- und Waldwegen auf. Besonders reizvoll ist die abwechslungsreiche Wegführung: Auch die Waldpassagen sind immer wieder von Wiesenflecken und Durchblicken unterbrochen, und das Hinterland des Ahrgebirges zeigt sich in seiner ganzen Schönheit. Und sobald wir die Weinberge hinter uns gelassen haben, genießen wir die Natur für uns allein. Trotz einer neuen Beschilderung der Wege scheint das Gebiet wenig begangen.

 

Als anstrengend kann man nur den ersten Streckenabschnitt bezeichnen, auf dem man durchgehend bis zur Forsterberghütte ca. 160 Höhenmeter ansteigt. Es folgen dann keine anstrengenden Steigungen mehr. Wegen des ersten Anstiegs haben wir die Tour als mittelschwer eingestuft.

 

Der Großteil der Strecke ist gering frequentiert. Nur auf dem letzten Abschnitt, dem Rotweinwanderweg, hat man meist reichlich Gesellschaft.

Ausrüstung

Feste Schuhe. Alle Wege sind unproblematisch zu gehen; etwas anstrengend sind nur der erste Aufstieg und eine kurze, steile Treppenpassage gegen Schluss.

 

Proviant für eine Halbtagestour (keine Einkehrmöglichkeit unterwegs, Weinhaus Michaelishof  nur in der warmen Jahreszeit).Besonders auf dem letzten Streckenabschnitt laden Bänke und Rastplätze dazu ein, die traumhaften Blicke in aller Ruhe zu genießen.

Anreise

Mit dem Auto zum großen Parkplatz Nr. 1 in Rech auf der rechten Ahrseite. Ein zweiter Parkplatz befindet sich unmittelbar rechts hinter der Nepomukbrücke. Beide Parkplätze sind auf der GPS-Karte sowie den Darstellungen in Google-Maps und Google-Earth markiert. Auf der topografischen Wanderkarte ist der große Parkplatz Nr. 1 eingezeichnet.

 

Wer mit der Eisenbahn nach Rech anreist, spart fünf Minuten Gehzeit und startet direkt im Anstieg zur Forsterberghütte.